Mallorca

Inseldurchquerung auf dem GR221

Eine Inseldurchquerung Mallorcas auf dem GR221

29.07.2018 von Pici & Felix unter Reisen

Wie immer im März (z.B. Planung Madeira) standen wir auch 2018 vor der Frage, wo wir unseren Urlaub verbringen wollten. Wie immer war klar, dass es nicht einfach nur ein Hotel-Urlaub sein sollte. Wie immer war der mögliche Zeitraum etwas eingeschränkt. Unsere erste Idee war Norwegen, genauer die Lofoten. Schon bald hatten wir jedoch herausgefunden, dass es für diese Inseln hoch im Norden eigentlich schon zu spät im Jahr war und die Wahrscheinlichkeit für einen Urlaub grau-in-grau damit sehr hoch war. Unsere zweite Idee war Mallorca, genauer der GR221, ein Fernwanderweg quer durch die Sierra Tramuntana, das Gebirge Mallorcas. Trotz der Tatsache, dass die Inselregierung offensiv gegen das bisherige Image der Sauf- und Partyinsel vorgeht, ist genau dieses Bild auch noch in unseren Köpfen gewesen. Da der GR221 jedoch weit weg von Palma verläuft haben wir uns auf das Wagnis "Malle", genauer eine Inseldurchquerung Mallorcas eingelassen.

Der GR221

Die GR-Fernwanderwege sind eine Vielzahl gut ausgebauter Fernwanderwege in verschiedenen Ländern Europas. Einer der berühmtesten GRs ist wahrscheinlich der GR20 auf Korsika, um den sich einige Mythen bezüglich der Schwierigkeit ranken.

Der GR221 Fernwanderweg auf Mallorca ist streng genommen noch - und das seit vielen Jahren - im Aufbau. Wenn er irgendwann einmal offiziell fertiggestellt ist, windet er sich über etwa 160km von Port d'Andratx über St. Elm, Estellencs, Banyalbufar, Esporles, Valldemossa, Deja, Soller und Lluc nach Pollenca. Diese Strecke soll dann in neun Etappen aufgeteilt sein, an deren Anfang beziehungsweise Ende sich auch eine Unterkunft befinden soll. Der östliche Teil des Weges ist bereits größtenteils fertiggestellt, inklusive Markierungen und Unterkünften. Der westliche Teil des Weges ist hingegen größtenteils unmarkiert und nur als Pfad durch das Gebirge zu erkennen. Angeblich liegt dies an ungeklärten Rechtsverhältnissen hinsichtlich der Zulässigkeit der Weganlage auf beziehungsweise durch Privatgelände. Trotzdem ist der GR221 auch hier gut erkennbar und meist einfach zu folgen.

Wir haben uns entschlossen den GR221 von West nach Ost, also von Port d'Andratx nach Pollenca zu gehen und dabei natürlich stets im Zelt zu schlafen.

Tag 0

Für den Hinweg hatten wir uns für einen Flug am Abend entschieden, so dass wir erst gegen 21:30 in unserem Hostel in Palma de Mallorca waren. Das Hostel liegt nahe der Altstadt und somit auch Nahe verschiedener Geschäfte, die uns am nächsten Tag mit Gas für unseren Kocher versorgen sollten.

Da wir erst so spät in Palma waren, war leider auch die Suche nach Abendessen nicht ganz einfach - am Ende wurde es Pizza.

Tag 1

Nach dem Auschecken und einem Frühstück in einem Café, ging die altbekannte Gassuche los. Unser erster Versuch scheiterte am Gründonnerstag, der auf Mallorca als Feiertag gilt. Also schlenderten wir langsam durch die Altstadt, unserem nächsten potentiellen Gasverkäufer entgegen. Dabei fanden wir durch Zufall einen kleinen Outdoor-Laden (Google Maps), der uns mit einer kleinen 90g-Gaskartusche versorgte. Rechnerisch müsste diese reichen...

Catedral de Mallorca
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Catedral de Mallorca
Pont de la Riera

Mit allem Notwendigen versorgt liefen wir dann zum Busbahnhof, bestiegen nach kurzer Wartezeit unseren Bus nach Port d'Andratx (5,55€) und begaben uns zum Ausgangspunkt des GR221, wo wir um etwa 15 Uhr unsere Wanderung starteten.

Schon bald verlässt der Weg die unmittelbare Zivilisation und führt durch mehr oder weniger bewachsenes Land Richtung Sant Elm und von dort an der Steilküste entlang in die Berge.

Ausblick von der Inseldurchquerung Mallorcas
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Beeindruckende Felswand auf dem GR221
Ausblick vom GR221 auf Sant Elm

Trotz unseres späten Startes schafften wir es noch problemlos bis La Trapa, einem im Wiederaufbau befindlichen winzigen Kloster hoch über der Steilküste, das irgendwann auch als Refugio dienen soll. Hier fanden wir einen malerischen Schlafplatz mit wunderbaren Blick auf das Meer und die umliegende Landschaft.

Zeltplatz auf der Inseldurchquerung Mallorcas
Sonnenuntergang auf Mallorca
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Ausblick auf den Wildpark Sa Dragonera

Leider begann in dieser Nacht unser Hauptproblem der Reise: der Wind. Da wir vollkommen ungeschützt standen und der Wind sich zu einem Sturm entwickelte, war an Schlaf irgendwann nicht mehr zu denken. Das Zelt (Locus Gear Hapi) zeigte sich zwar auch den stärksten Sturmböen gewachsen, nicht aber die Heringe, die im sandigen Untergrund nicht genug halt fanden. Irgendwann haben wir dann beschlossen an einen windgeschützten Platz umzuziehen, wo wir dann auch den Rest der Nacht verbrachten.

Tag 2

Zunächst führte uns der GR221 über spärlich bewachsene Hügel am Meer entlang Richtung der Straße Ma10 und Estellences. Auf der Straße ging es ein Stück entlang bis nach Ses Fontanelles. Dieser Teil Mallorcas ist kaum bewohnt, so dass auch die Wasserversorgung schlecht ist. Wir hatten zwar sieben Liter Wasser dabei, waren aber trotzdem froh in Ses Fontanelles, einem (weiteren) Refugio unsere Vorräte auffüllen zu können. Zudem legeten wir einen kurzen Stop ein, da Pici an ihrem abgeklebten kleinen Zehen aufgrund des Tapes Blasen bekommen hatte. Also Tape wieder ab und dann halt ohne weiter - irgendwann gewöhnt man sich daran und es bildet sich Hornhaut.

Von Ses Fontanelles ging es weiterhin über spärlich bewachsenes Gebiet über den Mola de s'Esclop in Richtung Estellencs. Auf den Weg hinab vom Mola de s'Esclop nach Estellencs befindet sich ein Refugi, für das jedoch vorher gebucht und ein Schlüssel abgeholt werden muss. Wir entschieden uns etwas weiter bis zu einem Picknickplatz zu gehen und dort, wenn möglich, unser Zelt aufzuschlagen. Wir fanden dort auch ein schönes Plätzchen, sogar mit etwas grün, mussten aber noch mit dem Aufstellen warten, da es erst 16 Uhr war und noch viele Wanderer unterwegs waren (offiziell ist wildes Campen nicht erlaubt). Die Zeit vertieben wir uns in der Sonne sitzend mit Geradausstarren und ausführlichen inspizieren der Karte und des weiter Wegverlaufs. Gegen 18 Uhr entschieden wir uns das Zelt aufzubauen, da wir nicht mehr mit weiteren Wanderer rechneten - der Weg bis nach Estellencs war mit 1h 30min angegeben. Nachdem dann endlich das Zelt stand, gab es auch lecker Essen. Kurz nachdem wir ins Bett geschlüpft waren, fing es leicht zum Regnen an, aber das störte uns nicht.

Tag 3

Als wir am nächsten Tag aufstanden war schon wieder alles trocken, nur der Himmel war noch sehr bedeckt. Der Abstieg nach Estellencs verging relativ zügig. Hin und wieder hatten wir auch eine schöne Aussicht aufs Meer und die umliegenden Berge.


Eigentlich wollten wir uns in Estellencs mit frischen Wasser eindecken, jedoch fanden wir keinen Laden. Kurzerhand entschieden wir, mit dem Wassereinkauf bis Banyalbufar zu warten, da wir noch genügend für den Tag hatten. Der Weg nach Banyalbufar war unspektarkulär und mit nicht viel Aussicht. In Banyalbufar fanden wir dann auch sofort ein kleines Geschäft, in dem wir eine 6,25l Bombe Wasser kauften. Das Wasser füllten wir in die schon vorhandenen Wasserflaschen um. Da wir ein schönes Plätzchen auf einer Bank gefunden hatten, machten wir auch gleich Mittag. Dabei stellten wir fest, dass es dort schon deutlich mehr Wanderer hinzieht, als noch im ersten Abschnitts unserer Reise. Wir trafen nicht nur auf Tagesausflügler, sondern auch das erste Mal auf Weitwanderer. Auf dem Weg nach Esporles war im Gegensatz zu den vorigen Abschnitten die Hölle los.


Nach einer kurzen Stärkung in Esporles machten wir uns weiter auf den Weg nach Valldemossa. Der GR221 führt zunächst auf der Straße bergauf und biegt dann in den Wald ein. Nach kurzer Zeit hörte die offizielle Beschilderung auf und wir mussten uns auf die Steinmandl verlassen. Leider verloren wir schon nach kurzer Zeit den richtigen Weg, aber zum Glück merkten wir sehr schnell, dass der Weg, den wir eingeschlagen hatten, nicht passen konnte. Also wieder zurück auf Los, zur letzten "Beschilderung". Nach etwas Suchen fanden wir den richtigen Weg, welcher mit kleiner Kletterei auf ein privates Jagdgelände führte. Von dort hatten wir einen sehr schönen Ausblick auf Esporles. Weiter ging es bergauf bis auf eine Hochebene mit viel Wald und viel Geröll. Hier ergab sich auch der ein oder andere Schlafplatz, die wir aber nicht wahrnahmen, da wir noch Strecke hinter uns bringen wollten. Nachdem wir die Ebene überquert hatten, ging es steil an Schafen bis zu einem Pass hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf. Bergauf begleitete uns mal mehr, mal weniger Wind und so waren wir froh am Grat auf der windgeschützten Seite entlang gehen zu können. Da auf der Karte alte Schneehütten eingezeichnet waren, hofften wir, dass der Grad breit genug war, um auch dort ein Schlafplatz finden zu können und tatsächlich fanden wir kurz vor dem Abstieg nach Valldemossa zwei alte Köhlerplätze, auf denen man wunderbar sein Zelt aufstellen konnte. Das beste an dem Platz war jedoch, dass er im Windschatten lag, da sowohl rechts als auch links vom Weg große Steinwände waren. Oben auf den Steinwänden hatte man einen fantastischen Ausblick auf das darunterliegende Tal.


Tag 4 /5

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht und leckerem Frühstück machten wir uns am nächsten Morgen an den Abstieg nach Valldemossa. Dort angekommen suchten wir als erstes einen Supermarkt auf, da unsere Wasservorräte zur Neige gingen. Im Supermarkt waren gerade die Paint au Chocolat fertig geworden und so duftete es in dem ganzen Laden. Uns lief das Wasser im Mund zusammen, so dass wir wir zwei Stück kaufen mussten, die wir auch gleich verputzten.


Nach Valldemosse führt der GR221 zunächst relativ eben bis zum Berg hin und steigt dann sehr rasch an, bevor man auf den Grat gelangt. Die Wanderung über den Grat ist sehr schön, da man einen fantastischen Ausblick hat. So war es kein Wunder, dass wir hier mehr Wanderer als zuvor trafen. Wie nicht anders zu erwarten folgte am Ende des Grates der Abstieg nach Deia, das wohl steilste Stück der gesamten Tour.


Zirka 800 Höhenmeter ging es hier sehr steil bergab. Trotz, vielleicht auch wegen ihren Stöcken bekam Pici allmählich Knieschmerzen und so wurde der Abstieg langsam zur Qual. Mit einigen Pausen schafften wir es aber doch ganz gut bis nach unten. Unser Tagesziel war aber noch nicht erreicht, sondern noch zirka 12 Kilometer entfernt.

Von Deia aus geht es auf einem Küstenweg nach Soller. Dieser ist eher langweilig als spektakulär und auch sehr frequentiert. Kurz bevor wir Soller erreichten entschieden wir uns, in Soller ein Hotel für zwei Nächte zu nehmen, da wir schneller als gedacht voran kamen und zwischendrin mal Duschen auch nicht schadet. Zusätzlich wollten wir uns in Soller die historische Trambahn und die historische Bahnlinie anschauen.


Beides erledigten wir am darauffolgenden Tag. Wir fuhren mit der Straßenbahn nach Port de Soller und gingen langsam einmal an der gesamten Promenade entlang. Viel gibt es dort nicht zu sehen, hauptsächlich Restaurants. Anschließend haben wir dann der historischen Bahn einen Besuch abgestattet. Am Abend gab es dann wie schon am Vorabend keine Tütennahrung, sondern frisches Essen auf normalen Tellern.

Tag 6

Da wir uns das Frühstück im Hotel nicht entgehen lassen wollten und dies erst ab neun Uhr war, starteten wir vergleichsweise spät in Richtung Cuber Stausee. Unterwegs mussten wir außerdem noch einen kleinen Umweg zu einem Spar machen, um unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen.

Nachdem man die Häuser hinter sich gelassen hat, führt der Weg sehr schön in einer Schlucht hinauf. Auch auf diesem Weg war mehr los als zuvor. Nach der Schlucht ist es nur noch ein Katzensprung bis auf die Hochebene mit dem Cuber Stausee. Leider war das Wetter sehr diesig und so konnte man nicht all zu weit schauen.


Als Tagesziel hatten wir uns die Font des Prat, eine Quelle zwischen Cuber Stausee und Lluc ausgesucht. Laut Karte führt die Quelle nur im Winter Wasser, das aber recht ordentlich. Etwas unterhalb des Weges fanden wir direkt neben dem Abfluss der Quelle einen weiteren ehemaligen Köhlerplatz, der wie für diese Plätze typisch vollkommen eben und mit dichtem und weichem Moos bewachsen war. Natürlich nutzten wir den Abfluss der Quelle als Waschmöglichkeit und konnten so einmal mehr frisch in unseren Duo-quilt schlüpfen.

Tag 7

Unser Schlafplatz im Wald ermöglichte uns eine weitere ruhige Nacht, bevor es am Vormittag hinauf Richtung Puig de Massanella ging. Da der höchste Berg Mallorcas leider militärisches Sperrgebiet ist, muss man sich als Wanderer mit dem zweithöchsten Berg zufrieden geben.


Der Aufstieg wurde mit dem Verlassen des Waldes eine sehr windige Angelegenheit. Das lange Tal, in dem sich der GR221 zum Pass Coll d'es Prat nach oben windet lag genau in Windrichtung. Entsprechend ungemütlich war es bis zum Pass. Am Pass gingen wir Weglos bis zum Fels des Puig de Massanella und ab dort in leichter Kletterei über verschiedene Felsbänder die verbleibenden 100 Höhenmeter bis zum Gipfel, der uns mit einer grandiosen Aussicht über die gesamte Insel belohnte. Von hier konnten wir auch unser Ziel Port de Pollenca sehen.


Zurück am Pass geht es zunächst noch ein wenig auf und ab, bevor der (abermals) lange Abstieg hinunter nach Lluc und dem dortigen Kloster folgt. Unterwegs kann man immer wieder schöne Aussichten genießen.


Wir erreichten Lluc am frühen Nachmittag und entschieden uns auf dem dortigen Campingplatz (5€ pro Person) zu übernachten. Dieser dient eigentlich dazu Pilger des Klosters aufzunehmen, war zu unserer Zeit aber nur sehr wenig belegt.

Den Nachmittag verbrachten wir damit den Garten des Klosters zu erkunden und nach einem Lebensmittelgeschäft zu suchen, das wir aber nicht fanden. So begnügten wir uns mit einer Dusche (entgegen aller Angaben im Internet mit warmem Wasser) und der Kartenstudie. Eigentlich wollten wir die Schlucht Torrent de Pareis durchqueren, mussten aber feststellen, dass der Bus zurück in jedem Fall sehr früh (15:00) fährt und es daher sehr eng werden würde. Daher entschieden wir uns schweren Herzens auf die Durchquerung zu verzichten.

Tag 8

Die Nacht war leider wenig erholsam, da einige der wenigen Besucher des Campingplatzes ein ausgiebiges Trinkgelage mit entsprechender akustischer Untermalung veranstalteten. Trotzdem standen wir früh auf und packten unsere Sachen für die letzte Etappe. Kurz vor Aufbruch wurden wir dann von einem Deutschen angesprochen, ob wir denn die Schlucht durchqueren wollten, da er genau das bereits am Vortag problemlos gemacht hätte und das Unterfangen aufgrund der Schönheit nun noch einmal durchführen möchte. Nach kurzer Diskussion waren wir überzeugt den Bus doch schaffen zu können und brachen auf.

Zunächst ging es wieder auf dem Weg zurück zur Hauptstraße und diese entlang bis zu einem Café/Restaurant. Hier startet der eigentliche Weg hinunter in die Schlucht und durch diese hindurch. Die Schlucht selbst ist tatsächlich außergewöhnlich schön. Die Wände ragen rechts und links mehrere 100 Meter in die Höhe, das Flussbett ist teilweise nur wenige Meter breit und zusätzlich sind einige Kletterpassagen zu bewältigen. Letztere sind wohl auch der Grund, warum nicht sehr viele Leute in der Schlucht unterwegs waren - etwas Kletter- und Wegfindungserfahrung sind sicherlich von großem Vorteil.


Eigentlich hätten wir uns etwas beeilen müssen, um unseren Bus noch zu erwischen. Tatsächlich trafen wir auf halbem Weg ein deutsches Paar, das in die Gegenrichtung unterwegs war und bisher noch keine Möglichkeit zurück hatte. Spontan boten sie uns an, uns ihre Autoschlüssel zu überlassen, um ihr Auto nach oben zum Café zu fahren, wo sie auf uns warten würden. So hatten wir alle gewonnen. Natürlich willigten wir ein und konnten so deutlich entspannter weitergehen (wir hatten unser gesamtes Equipment dabei, hätten also auch unten zelten können).

Trotz unserer Trödelei hätten wir den Bus sogar noch erwischen können, als wir nach fast fünf Stunden an der Sa Calobra und den dortigen Menschenmassen ankamen. Sa Calobra ist ohne Menschen sicherlich ein sehr schöner Strand - in dem von uns angetroffenen Zustand aber nicht.


Nachdem wir das Auto auf dem Parkplatz gefunden, 15€(!) Parkplatzgebühr gezahlt und den klapprigen Renault Laguna (320.000km...) die vielen Kurven nach oben zum Café gebracht und dort abgegeben hatten, wurden wir sogar noch zurück bis zum Campingplatz gefahren. Dort entschieden wir uns gegen eine weitere Nacht und stattdessen für einen Köhlerplatz etwas weiter Richtung Port de Pollenca. Diesen Platz erreichten wir am frühen Abend und hatten dort abermals einen herrlichen Schlafplatz.


Tag 9

Mit unserem letzten Gas machten wir das Wasser für unser Frühstück warm. Die 90g Kartusche reichte gerade so und dies war das erste Mal, dass wir keine halbvolle Gaskartusche am Flughafen zurücklassen mussten.

Der letzte Teil des GR221 führt hinunter nach Pollenca und dann wahlweise noch neben der Hauptstraße entlang nach Port de Pollenca. Bis Pollenca wechseln sich schönere und weniger schöne Abschnitte ab. Wir hatten es uns aber deutlich öder vorgestellt. Besonders die Wegstücke neben dem Fluss sind durchaus schön.

Nachdem wir kurz vor Mittag in Pollenca angekommen waren, unser Bus nach Palma aber erst nach 14 Uhr fahren sollte, entschieden wir uns noch bis ans Meer und damit nach Port de Pollenca zu laufen. Dieser Abschnitt ist schnurgerade, neben der Hauptstraße auf Asphalt und ohne Schatten - keine guten Voraussetzungen. Wir erreichten unser Ziel dennoch ohne Probleme und fuhren von dort für gute 12€ pro Person in anderthalb Stunden zurück nach Palma. Dort hatten wir im Bus ein Hotel (Adults only!) direkt am Strand mit all-inklusive gebucht - sowas muss auf Malle wohl sein.

Das Hotel war ein Sporthotel, frisch renoviert und dem Preis angemessen. Da es weit genug vom ehemaligen Ballermann entfernt lag, wurde man auch nicht von grölenden Massen belästigt, sofern diese überhaupt noch existieren und nicht aufgrund der strikten Regelungen inzwischen nach Kroatien abgewandert sind.

Die restlichen Tage

Die verbleibenden zwei Tage nutzten wir zur ausgiebigen Entspannung und zum Besuch des dortigen Aquariums.


Zelten

Man ließt Vieles über Verbote, Erlaubnisse und Duldungen, wie es nun tatsächlich aktuell ist, konnten wir im Vorhinein nicht herausfinden. Wir haben uns daher entschieden es einfach zu probieren und hatten damit keinerlei Probleme. Allerdings haben wir auch nicht offen sichtbar gezeltet und darauf geachtet das Zelt spät aufzustellen und früh abzubauen, so dass wir nicht gesehen werden konnten.

Als Zeltplätze bieten sich die ehemaligen Köhlerplätze an. In deren Umgebung hatten die Köhler früher ihre Holzhütten aufgebaut, in denen sie lebten. Von den Hütten ist inzwischen nichts mehr übrig, lediglich das Fundament ist noch vorhanden. Dieses ist kreisrund gemauert, oben eben und normalerweise mit dichtem Moos bewachsen. So hat man nicht nur eine weiche Unterlage, sondern auch festen Halt für die Zeltheringe.

Zusammenfassung unsere Inseldurchquerung Mallorcas

Auch wenn Mallorca (noch) nicht als Wanderinsel in den Köpfen angekommen ist, so war die Wanderung es trotzdem wert. Eine Inseldurchquerung Mallorcas auf dem GR221 ist sogar einfacher als selbiges Unterfangen auf Madeira.




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